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///Zwangsversteigerungen im Jura: Wo Boden noch leistbar ist

Zwangsversteigerungen im Jura: Wo Boden noch leistbar ist

4. August 2025

Grüne Hügel, Bauernhaus, sanfte Landschaft.

Warum der Jura derzeit besonders spannend ist

Der Kanton Jura (JU) gilt als einer der letzten echten „Preisfreiräume“ der Schweiz. In einem Markt, den Hochpreisregionen wie Zürich (ZH), Genf (GE) oder Waadt (VD) dominieren, bietet der Jura bezahlbare Einstiegspunkte – und das bei gleichzeitig überdurchschnittlicher Versteigerungsaktivität pro Kopf. 2024 lag die Zwangsversteigerungsrate bei 17,8 je 100’000 Einwohner (hinter Tessin (TI) und vor Wallis (VS) und Solothurn (SO)), ein verlässlicher Indikator für fortlaufenden Dealflow. Wer in Mikrolagen wie Delémont (JU), Porrentruy (JU) oder Saignelégier (JU) sauber prüft, findet Chancen mit kalkulierbarem Risiko.

Marktdaten 2021–2024: Takt, Volumen, Einordnung

Schweizweit verzeichnete der Versteigerungsmarkt 2024 610 Verfahren (2023: 644; 2022: 622; 2021: 854). Bemerkenswert: Das Gesamtvolumen stieg 2024 auf rund 670,9 Mio. CHF (2023: ≈560,7 Mio. CHF; 2022: ≈744,2 Mio. CHF; 2021: ≈904,3 Mio. CHF). Der Takt bleibt saisonal: Peaks im Juni und Oktober (2024) sowie März/Juni (2023), Sommermonate ruhiger. Für den Jura bedeutet das planbare Fenster zur antizyklischen Gebotsabgabe.

Jahr CH: Anzahl CH: Volumen Spitzenmonate Jura: Einordnung
2024 610 ≈ 670,9 Mio. CHF Juni (75), Oktober (62); Juli/Aug ruhig Pro Kopf 17,8 – klar über CH-Schnitt, Dealflow vorhanden.
2023 644 ≈ 560,7 Mio. CHF März (79), Juni (79) Jura bei ETW/Häusern mit sehr niedrigen Ø-Werten im Kantonsvergleich.
2022 622 ≈ 744,2 Mio. CHF Mai, Okt./Nov. 12 ZVG im Jura; deutliches Saisonsignal.
2021 854 ≈ 904,3 Mio. CHF Mai, Juni Ø-Hauswert Jura ~318,5 Tsd. CHF – leistbare Basis.

Preisanker: Wo „leistbar“ messbar wird

2023 gehörte der Jura zu den günstigsten Kantonen der Schweiz. Bei Eigentumswohnungen lag der Durchschnitt unter dem Gros vieler Kantone; bei Wohnhäusern wies der Jura mit etwa 135 Tsd. CHF den schweizweit niedrigsten Ø-Verkehrswert aus. Achtung Interpretation: Kleine Stichproben können Mittelwerte verzerren – für Gebotsdisziplin sind sie trotzdem nützliche Leitplanken.

2022 bestätigte sich das günstige Niveau (Ø-ETW Jura ≈ 279 Tsd. CHF; Ø-Haus Jura ≈ 309 Tsd. CHF). Wer heute im Jura kalkuliert, kann daher konservativ mit historisch niedrigen Ankern arbeiten – und den Spielraum für Capex sauber einpreisen.

Welche Objekte dominieren?

Die Schweiz wird auch 2024 durch Wohnhäuser und Eigentumswohnungen geprägt (zusammen ca. 75 % aller ZVG; 2023: ≈ 68 %). Genau hier entstehen die meisten Chancen im Jura: bezahlbare ETW in Zentren und einfache Ein-/Zweifamilienhäuser im Umland.


Mikrolagen & Nachbarschaft: Wie der Jura Nachfrage generiert

  • Kantonssitz & Achsen: Delémont (JU) profitiert von Verwaltung, ÖV-Knoten und Erreichbarkeit Richtung Bern (BE) / Solothurn (SO).
  • Jura-Nord & Grenzlage: Porrentruy (JU) bietet Mietnachfrage aus Grenzpendlerströmen; Sekundärmärkte Richtung Basel-Landschaft (BL) / Basel-Stadt (BS) stützen die Liquidität.
  • Plateau & Tourismus: Saignelégier (JU) & Freiberge: Nachfrage aus Freizeit & Naherholung; kleinere Einheiten mit Balkon/Loggia und Stellplatz sind vermietungsstark.
  • Nachbarkantone als Benchmark: Vergleich mit Neuenburg (NE) (ETW oft günstig) und Waadt (VD) (höhere Ø-Werte) hilft, Preisobergrenzen im Jura einzuordnen.
„Leistbar heisst nicht beliebig: Wer Mikrolage, Gebäudehülle und Bewirtschaftung im Griff hat, kauft im Jura mit Risikopuffer – und verkauft mit Ruhe.“

Praxisleitfaden: Von der Idee zum Zuschlag

Due Diligence in 6 Schritten

  1. Termine clustern: Screening vor Peaks (Frühsommer/Herbst), Sommerdelle gezielt für weniger Wettbewerb nutzen.
  2. Akten sichern: Grundbuch, Dienstbarkeiten, STWE-Reglement (bei ETW), Baulinien, Kataster.
  3. Gebäude prüfen: Dach, Fassade, Fenster, Leitungen; Heizung (Öl → WP/Pellet), Feuchteschutz bei Hanglage.
  4. Ertrag kalkulieren: Marktmiete (Peak/Off-Peak), Nebenkosten, Leerstandspuffer; Vermietbarkeit (ÖV, Stellplatz, Aussenraum) bewerten.
  5. Capex planen: 3–5-Jahres-Fahrplan (Hülle/Technik/Innenausbau) mit Reserven.
  6. Gebotsdisziplin: Obergrenze aus Ertragswert – nicht aus Verkehrswert – ableiten.
// Ertragswert-Logik (vereinfachtes Muster)
Jahresnettomiete = (Miete_peak * Wochen_peak) + (Miete_off * Wochen_off) - Leerstand
Ertragswert      = Jahresnettomiete / Diskontsatz
Capex            = Hülle + Technik + Innenausbau + Nebenkosten
Sicherheitsabzug = 10%–20% (Mikrolage, Marktliquidität)
MaxGebot         = min(Ertragswert, Verkehrswert) - Capex - Sicherheitsabzug

Chancenprofile im Überblick

Segment Warum im Jura? Praxis-Tipp
ETW (2–3 Zi.) Günstige Ø-Werte (2022/2023) – ideal für Einstiegsrenditen Priorität auf Grundrissökonomie, Balkon/Loggia, Stellplatz
Ein-/Zweifamilienhaus Sehr tiefe Ø-Werte (2023) – Value-Add über energetische Sanierung Heizung, Fenster, Dach zuerst; Kostensicherheit via Offerten
Liegenschaften Grosse Streuung – von Kleinstparzellen bis Bauland Nutzung/Planungsrecht klären; Erschliessungskosten einpreisen

Timing & Wettbewerb: Der Sommer als Bieterfenster

Die Terminierung spielt Investoren in die Karten: 2024 war der Juni volumsstark, Juli/August hingegen schwach besetzt; 2023 ragten März und Juni heraus. Im Jura, wo die Pro-Kopf-Aktivität hoch ist, lassen sich Sommertermine strategisch nutzen – weniger Konkurrenz, mehr Ruhe in der Kalkulation.

Vergleich & Benchmarking

  • Aktivität: Pro Kopf liegt Jura (JU) 2024 im oberen Feld (hinter TI, vor VS und SO).
  • Preisniveau: Ø-ETW und Ø-Haus klar unter Westschweizer Hotspots wie VD und GE; 2023 niedrigster Ø-Hauswert landesweit.
  • Objektmix: CH-weit 2024 ~75 % ETW/Häuser → im Jura hohe Trefferquote bei Kernsegmenten.
FAQ – Kurz & prägnant

Gibt es genug Auswahl? Ja, pro Kopf sehr aktiv; regelmässiges Screening liefert eine stetige Pipeline.

Welche Monate eignen sich? Juni/Oktober für breites Screening; Juli/August für ruhiges Bieten.

Was treibt die Rendite? Günstiger Einkauf (Jura-Ø), disziplinierte Capex-Planung, Mikrolage (ÖV, Stellplatz, Aussenraum).

Fazit: Leistbare Substanz, planbarer Dealflow

Zwangsversteigerungen im Jura (JU) verbinden tiefe Einstiegspreise mit überdurchschnittlicher Pro-Kopf-Aktivität und klarer Saisonalität. Wer die Mikrolage prüft, Capex diszipliniert plant und das Bieterfenster im Sommer nutzt, baut im Nordwesten der Schweiz ein tragfähiges Portfolio auf – ohne den Preisrahmen der Zentren in ZH, GE oder VD zu zahlen.

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